Am 2. April stellte sich Dr. Viola Hahn zahlreich erschienen Wählern in Ottos Landgasthof in Gera-Aga deren Fragen Dabei standen im Mittelpunkt Fragen zum Schulbauprogramm, zum Kunsthaus und zu Gewerbegebieten und Wirtschaftspolitik.
Nach einer kurzen Vorstellung ging es auch gleich los.
Zum Schulbauprogramm sagte sie, dass dieses auch im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen werde, wobei der Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“ in einer notwendigen Überarbeitung stärker berücksichtigt werden muss. Schulstandorte dürfen nicht nach politischen Gesichtspunkten in Frage gestellt werden, sondern nach den Bedürfnissen der Kinder und der Entwicklung der Schülerzahlen in überschaubaren Zeiträumen. Fakt bleibt aber, das Schulbauprogramm muss zu Ende gebracht werden, weiterer Zeitverzug sei den Kindern und den Eltern nicht zuzumuten.
Sie werde dabei darauf setzen, mit allen demokratischen Kräften im Geraer Stadtrat eine Einigung herbeizuführen.
Der Stadtrat ist vor allem dafür da, die Probleme der Bürger zu lösen und nicht politische Grundsatz- und Stellungskriege zu führen. Dies zu erreichen sei ihre wichtigste politische Aufgabe.
Bei Gewerbe komme es vor allem darauf an, das vorhandene Unternehmen gepflegt werden, damit sie in Gera bleiben und neue Investoren gesucht werden, die sich in Gera ansiedeln wollen. Hinderlich dabei ist, dass Gera keine großen zusammenhängenden Gewerbeflächen habe, nicht zuletzt, weil vorhandene große Flächen, z.B. in Aga verkauft wurden, aber weil auch geplante Projekte mit anliegen Gemeinden im Landkreis nicht zustande gekommen sind.
Es geht vor allem darum, die schon bestehenden Gewerbeflächen auszulasten, bevor die Bürger mit neuen Planungen überrascht werden. Viele Fragen richteten sich in diesem Zusammenhang genau an sie wegen der mangelnden Einbeziehung von Bürgern und anderen Gremien, wie z.B. den Ortsteilräten.
Frau Hahn, die im Übrigen während des mehr als einstündigen Gesprächs einen sehr natürlichen und überzeugenden Eindruck machte, führte dazu aus, dass genau das ein Problem sei, dass ihr immer wieder vorgetragen werde. Nur mit den Bürgern und ihren Gremien kann man Entscheidungen treffen. Dies in der täglichen Arbeit zu praktizieren ist notwendiger als nur immer große Ankündigungen zu machen, wie den Bürgerhaushalt. Der nutzt nur dann, wenn man auch täglich mit den Bürgern redet.
Auch zum Kunsthaus bezog Frau Hahn auf eine entsprechende Frage Stellung. Klar ist, zunächst gehört es der Stadt, die auch für die laufenden Kosten aufkommen muss. Da sie der Überzeugung ist, dass man das Kunsthaus nicht benötigt, um Gera nach außen zu repräsentieren, will sie mit den Parteien reden, um das Kunsthaus am besten an einen privaten Investor zu verkaufen. Die Besucherzahlen, die zu einer wirtschaftlichen Betreibung des Kunsthauses benötigt würden, werden nie erreicht, wie Vergleiche mit anderen z. Teil renommierteren Standorten ganz klar zeigen.
Abschließend erläuterte sie noch den Europäischen Kulturdialog Gera und dessen zustande kommen. Dabei staunten die Zuhörer nicht schlecht, welche Persönlichkeiten im Rahmen dieser Veranstaltung schon in Gera weilten, nicht zuletzt Deutsche Bank Chef Ackermann.
Bei mir wie wohl den meisten anderen Teilnehmern hinterließ der Abend vor allem zwei Eindrücke:
Erstens ist Frau Hahn eine bodenständige Person, die gemeinsam mit allen demokratischen Kräften in Gera diese Stadt voranbringen will.
Zweitens verfügt Frau Hahn über Kontakte und Netzwerke, die dazu führen können, Gera bekannter und attraktiver zumachen, um somit in letzter Konsequenz neue Arbeitsplätze nach Gera zu holen.