Meine Damen und Herren, verehrte Gäste, liebe Mitbürger.
Das Haus, welches heute seinen 30. Geburtstag feiert, ist unserer Jugend gewidmet. Dieser Tag ist ein Freudentag für unsere ganze Gemeinde, für Jung und Alt, auch für diejenigen, die der Schule bereits seit langer Zeit entwachsen sind. Deshalb möchte ich alle, die zur heutigen Feier erschienen sind und durch ihre Anwesenheit ein bedeutsames Ereignis in der Geschichte unserer Gemeinde unterstreichen, in froher und dankbarer Feststimmung begrüßen.
Meine Damen und Herren! Es hat vor 30 Jahren großer Anstrengungen bedurft, um das erstrebenswerte Ziel einer neuen Schule in unserer Gemeinde zu erreichen. An dem festen Willen, an Verantwortungsbewusstsein und an Entschlussfreudigkeit hat es weder im Rat noch in der Verwaltung unserer Gemeinde gefehlt. So ist es damals gelungen, ein Werk zu vollenden, auf das wir mit Recht noch heute Stolz sein können. Heute ist unser Bemühen der Erhalt dieser Schule, getragen von der Verantwortung gegenüber unserer Jugend. Wir wissen, dass hier unsere Bürger von morgen heranwachsen und das wir alles tun müssen, damit sie zu pflichtbewussten und an das Schicksal der Gemeinschaft gebundene Menschen werden, die einmal wohlvorbereitet, gefestigt und ausgestattet mit dem notwendigen Rüstzeug ins Leben hinaus gehen können. Um dieser Verpflichtung gerecht zu werden, darf uns nichts zu teuer sein. Bildung ist stets die beste Aussteuer, und für unsere Jugend ist das Beste gerade gut genug. Ich weiß, dass das Land, die Verwaltung und eine Vielzahl Stadträte bei unserem Ruf nach Erhalt dieser Schule bedenklich die Stirn runzeln, weil die Sanierung viel Geld kostet. Doch diese Bedenken dürfen in unserer Zeit nicht mehr ausschlaggebend sein. Wir können es in einer Zeit des friedlichen Wettstreites der Völker im technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich nicht mehr leisten, Hunderttausende von Begabungen brachliegen zu lassen. Wissen und Können unserer Bürger werden über die Zukunft unseres Volkes entscheiden. So hat die Bildung nicht nur einen ideellen Wert. Bildungsinvestitionen sind vielmehr wirkliche, rentierliche Investitionen, und Geld, für Schulen angelegt, ist Geld, das die besten Zinsen trägt. Schon der deutsche Dichter Martin Wieland hat die Erziehung als die erste, wichtigste und wesentlichste Angelegenheit des Staates bezeichnet. Diese Worte gelten für unsere Zeit in besonderem Maße. Die deutschen Gemeinden haben immer wieder für sich in Anspruch genommen, Stätten der Bildung und der Schulen zu sein. Sie durften das auch im Hinblick auf ihre Leistungen, zumal der Schulbau und der erhalt immer ein Teil kultureller und pädagogischer Entwicklung darstellt. Die Gemeinden haben mit Hingabe, mit Opfern und nicht zuletzt mit Liebe ihre Schulen geweiht und umhegt für ihre Jugend, für ihre Bürger von morgen. Deshalb gilt es heute noch mehr als früher, dass es unser Bestreben ist, jeden Schulstandort zu einer Stätte der Bildung und des kulturellen Lebens werden zu lassen.
Meine Damen und Herren! Im Bewusstsein dieser stolzen, aber auch verpflichtenden Tradition seit 480 Jahren in Aga bitte ich sie, setzen sie sich auch weiterhin für den Erhalt unserer Schule ein. Wir brauchen für unsere Kinder diese Heimstätte, in der sie sich ungefährdet und gewissenhaft auf das Leben vorbereiten können. Möge in dieser Schule noch viele Jahrzehnte eine gesunde und glückliche Jugend zu guten und brauchbaren Bürgern unserer geliebten Heimat heranwachsen. Erlauben sie mir zum Schluss, mich bei all denen herzlich zu bedanken, welche zum Gelingen dieser Festwoche beigetragen haben.