Wir stehen an der Schwelle eines neuen Jahres. Ein Jahr, das uns 365 Tage begleitet hat, wird sich bald verabschieden, und schon rüsten wir uns alle, um seinen Nachfolger zu begrüßen und ihm unsere Wünsche und Hoffnungen anzuvertrauen.
Es ist so üblich in deutschen Landen, dass man die Stunden zwischen zwei Jahren in heiterer und unbeschwerter Ausgelassenheit begeht. In diesen Stunden spüren wir aber auch alle, dass der Zeiger der Zeit wieder ein Stück vorgerückt ist und dass der rechte Augenblick gekommen ist, um Rechenschaft abzulegen für ein Jahr, das nun bald der Vergangenheit angehört.
Am 25.01.2018 fand eine Einwohnerversammlung der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Hahn in Aga statt. Die Themen Straßen und die Entwicklung des Ortsteiles bestimmten den ersten Teil. In der Vergangenheit wurden die ländlichen Ortsteile mittels der Dorfentwicklung und Dorferneuerung beplant und entwickelt. Aktuell gibt es jedoch keine gesamtplanerischen Entwicklungskonzepte, lediglich konnten über fachlich-sektorale Planungen Maßnahmen umgesetzt werden, wie z. B. der Ersatzbau der Brücken in Kleinaga und Reichenbach, die Entschlämmung des Dorfteiches in der Forststraße, den barrierefreien Ausbau der Haltestelle in Kleinaga etc. Allgemeine planungsrechtliche Ziele für die Ortsteile Geras sind im Flächennutzungsplan Gera 2020 festgelegt. Entsprechend der Vorgaben der Entwicklungskonzeption „Wohnen“ (EKW) wird es künftig keine Neuausweisungen größerer Wohn- und Gewerbegebiete mehr geben, statt dessen Wohnbauflächenarrondierung, Baulückenbebauung und Erhalt von kleingewerblichen Strukturen. Das Anliegen der Bürger konnte jedoch damit nicht befriedet werden. Es ging den Bürgern darum, konkrete Aussagen speziell für Aga zu erfahren. Welche Vorstellungen die Verwaltung hat, die ländlichen Gebiete zu entwickeln, sie lebenswert zu gestalten und zu erhalten. Wie die Verwaltung auf die demographische Entwicklung der Einwohner reagiert und welche Maßnahmen sie im Gegenzug einleitet. Welche Vorstellungen und Ideen werden entwickelt, die Ortsteile nicht von der Gesamtentwicklung der Innenstadt abzukoppeln, sondern sie als „lebenswerte Räume“ zu betrachten und zu verstehen. Diese Thematik will der Ortsteilrat in einer öffentlichen Sitzung im 1. Quartal 2019 mit dem Oberbürgermeister, Herrn Vonarb, erörtern.
Im zweiten Teil konnten dann die Fragen und Hinweise zur Errichtung und dem Betrieb der geplanten Windenergieanlagen in Großaga vorgetragen werden. Die Oberbürgermeisterin verlas eine persönliche Erklärung. „Hinter dem Rücken der betroffenen Menschen darf nichts entschieden werden" war die Kernaussage. Anfang September hat das Thüringer Landesverwaltungsamt entschieden, das bis zum Inkrafttreten des Regionalplanes Ostthüringen, längstens für die Dauer von 2 Jahren, der Stadt Gera untersagt wird, eine positiv feststellende Entscheidung für das Vorhaben zu treffen. Keinesfalls darf man hier aber „einfach nur abwarten“, sondern weiterhin alles kritisch hinterfragen. Die Vergangenheit hat gerade uns in Aga gezeigt, dass man sich weder auf die Zusagen der Verwaltung noch auf Äußerungen von Stadträten verlassen konnte.
Trotz der schwierigen Haushaltlage wurde eine Auffahrt in der Zeitzer Straße in einem Gesamtumfang von ca. 91.000,00 € hergestellt und der FGU in Kleinaga mit der Errichtung des Unterstandes fertiggestellt. Mein Dank gilt an dieser Stelle dem FG Verkehrsplanung, den Verantwortlichen und Mitarbeitern vom Bauhof des Tiefbauamtes, dem FG Gewässerschutz sowie dem FG Stadtrat/Ortsteilräte. Denn ohne dem guten „Miteinander“ würde wohl kaum noch etwas funktionieren.
Liebe Bürgerrinnen und Bürger,
sicherlich ist vieles nicht zufriedenstellend, jedoch dürfen wir nicht resignieren. Aga ist unsere Heimat, dafür lohnt es sich einzubringen. Sei es im Verein, durch Nachbarschaftshilfe oder den Besuch einer Ortsteilratssitzung um Kritik und Hinweise vorzutragen.
Es würde zu weit führen, alles noch einmal aufzugreifen, was uns im Verlauf des Jahres beschäftigt und bewegt hat. All das, was wir erreicht und bewegt haben, ist das gemeinsame Verdienst der Bürger die für unseren Heimatort gewirkt haben. Es wird auch ein weiteres gutes Jahr werden, wenn wir wie bisher aufgeschlossen, vertrauensvoll und uneigennützig für unseren Ort zusammenarbeiten.
Möge es vor allem ein Jahr des Friedens werden.
Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr!
Herzlichst, Ihr Bernd Müller